Nostalgierennen 2.0: Nicht nur Walter Heindl ist bereit
Herzogsreut. Die Holzskier liegen bereit. Die historische Kleidung ist vorbereitet.
Kondition und Kraft befinden sich auf einem wettbewerbsfähigem Level: Walter
Heindl steht in den Startlöchern. Der inzwischen 88-Jährige (!), der den Ehrentitel
„Skipionier des Bayerwalds„ völlig zurecht trägt, freut sich auf den 28. Dezember.
An jenem Sonntag, kurz vor dem Jahreswechsel, findet das bekannte Nostalgie
Event in Herzogsreut statt. Und während der erste Termin wegen Schneemangels
verlegt werden musste, geht das historische Skirennen dieses Mal garantiert über
die Bühne…
Die Organisatoren um Dieter Damasko, Wintersport-Spartenleiter des
ausrichtenden Vereins SC Herzogsreut, haben sich dieses Mal dem Klimawandel
angepasst. Denn es ist längst nicht mehr so wie zu Zeiten von Eduard Hauenstein,
der 1895 in dem kleinen Dorf am Fuße des Haidels eines der ersten Skirennen
Deutschlands organisiert hat. Vor 130 Jahren gehörte der Schnee zur kalten
Jahreszeit auf knapp 900 Höhenmetern noch ein halbes Jahr lang zum Standard.
Inzwischen ist er Mangelware, weshalb der Nostalgielauf zu Beginn des Jahres
auch nicht ausgetragen werden konnte
„Wir haben zwei Varianten“, erklärt Damasko einführend. „Plan 1“ sieht vor,
dass mit Schnee der traditionelle Wettbewerb (Anmeldungen ab 11 Uhr) von
Schwendreut („Glosan„) aus hinunter ins Dorf zum Alten Sportplatz gestartet wird.
Im dortigen Zielraum werden dann die Teilnehmer von der Blaskapelle
Herzogsreut empfangen und nach der Anstrengung verköstigt, ehe es in einem
gemeinsamen Zug zur neu errichteten Stockhalle geht, wo die Feierlichkeiten ihren
Lauf nehmen dürfen.
Im Herzogsreuter Sportzentrum ist dann ein „Jokerturnier“ geplant. Es können aber
auch altertümliche Wintersport-Gerätschaften im Rahmen eines kleinen, von Sport
Schuster aufgebauten Skimuseums samt Wachsstation begutachtet werden. In der
(beheizten) frisch eröffneten Halle spielt ab 18 Uhr der „Waidler-Express“ auf.
Zudem ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Bei „Plan 2“ – also ohne Schnee – fällt der sportliche Teil weg. Der historische
Skilauf in abgespeckter Form beginnt dann ab 16 Uhr gleich an und in der
Stockhalle.
„Mindestens eine Woche vor dem 28. Dezember werden wir entscheiden, ob Plan 1
oder 2 umgesetzt wird“, erklärt Organisationschef Dieter Damasko und fügt hinzu:
„Sollte kein Rennen stattfinden, gibt es dennoch die beliebten Holzmedaillen – für
all diejenigen, die in historischer Wintersport-Bekleidung kommen.“ Walter Heindl
wird diese Auszeichnung unabhängig von den Voraussetzungen entgegennehmen.
Und sie wird einen besonderen Platz einnehmen, was beim hochdekorierten
Skipionier des Bayerwaldes wohl gar nicht so einfach ist…
Bildunterschriften:
„Zentrales Element auf dem Plakat zum historischen Herzogsreuter Skirennen:
Skipionier Walter Heindl im Nostalgie-Look mit klassischer Skiausrüstung. (Grafik:
SC Herzogsreut)
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Vor der Abfahrt muss der schweißtreibende
Anstieg nach Schwendreut fußläufig gemeistert werden. (Foto: Patrick
Leitner/Onlinemagazin da Hog’n (www.hogn.de)
scherzogsreut_historisches_skirennen_flyer
Pressemitteilung Stephan Hörhammer und Helmut Weigerstorfer Onlinemagazin „da Hog’n“

