Den Sport in 15 Minuten neu erfinden: Das schafft nicht einmal der Skiverband Bayerwald. Doch die Verantwortlichen haben sich ein anderes ambitioniertes Ziel gesetzt:
In Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Kooperationspartnern wollen sie Kinder und Jugendliche für Bewegung im Allgemeinen und den Wintersport im Besonderen begeistern.
In der Schulturnhalle in Iggensbach wurde das Projekt „Sportflitzer SAG“ vorgestellt.
Das Ziel des Projekts erläuterte Markus Steinhuber, als Jugendleiter des Skiverbands Bayerwald einer der Initiatoren der Sportflitzer SAG: „Wir wollen die Bewegung in Schulen fördern und im Hinblick auf die stufenweise Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung auf 1. August 2026 ein Angebot für Schulen und Vereine schaffen.“ Dafür haben Geschäftsstelle und Jugendleitung des Skiverbands Bayerwald eine Idee für neue Sportarbeitsgemeinschaften (SAGs) im Rahmen des Ausbaus des Ganztagsangebots an Schulen entwickelt. Akteure aus Schulen, Vereinen, Hochschulen und kooperierenden Unternehmen sollen zusammenarbeiten, um Sport und Bewegung im Ganztagsangebot der Schulen zu etablieren. Steinhuber freute sich, dass so viele Vertreter von Vereinen, Schulen, aus Politik, Wirtschaft und Sport der Einladung zur Projektvorstellung gefolgt war.
Abwechslung im Schulalltag
Das begrüßte auch MdL Martin Behringer (FW), der frisch gewählte Präsident des Skiverbands Bayerwald. „Wir geben heute den Startschuss für ein gutes Projekt, das die Vereine stärken, Kinder und Jugendliche für sportliche Aktivitäten begeistern und niederschwellige Angebote für die Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen schaffen kann.“ Behringer bedankte sich bei Bürgermeister Wolfgang Schwarz und Iggensbachs Rektorin Andrea Seidl für die Gastfreundschaft sowie bei den weiteren Kooperationspartnern. Mit im Boot sind die Landesstelle für Schulsport am Landesamt für Schule, der Landessportverband (BLSV), die Sportjugend (BSJ), die TH Deggendorf und die Universität Passau sowie die Gesundheitsregionplus des Landkreises Deggendorf, die Sparkasse und die Unternehmensgruppe Pfaffinger.
„Wir wollen alle in Bewegung bringen, unabhängig von der Schneelage oder der vorhandenen Infrastruktur“, hob Rudi Vogl, der stellvertretende Jugendleiter des Skiverbands Bayerwald, hervor. Rund ums Jahr soll es die Angebote der „Sportflitzer“ im Rahmen des Ganztagsangebots an Schulen geben. Das sorge für mehr Bewegung und Abwechslung im Schulalltag. Davon profitieren auch die Vereine, die so im direkten Kontakt mit den Schülern Nachwuchswerbung betreiben können.
Kooperation mit TH Deggendorf und Uni Passau
Um die SAGs in die schulischen Ganztagsangebote zu integrieren, brauche es qualifizierte Übungsleiter. Hier kommen die THD und die Uni Passau ins Spiel, deren Studenten diese Aufgabe im Rahmen ihres Studiums übernehmen können. Erfahrung damit hat Deggendorfs stellvertretende Bürgermeisterin Renate Wasmeier, die schon des öfteren studentische Übungsleiter an Vereine vermittelt hat. Zusammen mit ihrer Kollegin Linda Zeindl sagte sie gern ihre Unterstützung zu: „Mit diesem Projekt können wir in Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Vereinen vielseitigen und qualifizierten Sport an die Schulen und Kinder frühzeitig zu mehr Bewegung bringen.“
Unterstützt wird die Sportflitzer SAG auch von der Landesstelle für den Schulsport am Landesamt für Schule: „Sport ist wichtig im Ganztag“, bestätigte Achim Engelking. Nun brauche das Projekt Zeit, um sich zu entwickeln.
Für die „Starthilfe“ hat sich der Skiverband Bayerwald zwei bewährte Projektpartner gesucht: „Wir sind immer gerne dabei, wenn es darum geht, die Nachwuchsförderung in Vereinen zu unterstützen und die Jugendlichen von Computer und Playstation wegzuholen“, sagte Stefan Swihota, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Deggendorf. Erfahrungen aus dem unternehmenseigenen Projekt „Pfaffinger go“ bringt die Unternehmensgruppe Pfaffinger mit: „Im Sport werden Ehrgeiz, Disziplin und Leidenschaft geweckt, Werte, die in der Gesellschaft sonst verloren gehen“, erklärte Michael Häring vom Vorstand.
Sport und Bewegung nachhaltig fördern
Als Schirmherr erklärte Landrat Bernd Sibler, warum das Pilotprojekt an den Schulen in Iggensbach und Schöllnach startet: „Hier finden sich im engen Umkreis Grund- und Mittelschulen, das Sonderpädagogische Förderzentrum und die Realschule als geeignete Partner, mit denen das Konzept im kleinen Maßstab erprobt werden kann.“ Sport könne Kindern und Jugendlichen helfen, ein vernünftiges Körpergefühl zu bekommen, die Sportflitzer SAG wolle dieses Ziel spielerisch verfolgen, um den Spaß an Sport und Bewegung nachhaltig zu fördern.
Die Vertreter von Schulen, Vereinen und Wirtschaft nutzten rege die Gelegenheit, sich über die Themen Sport und Ganztagsschule auszutauschen. Zudem präsentierte eine Schülergruppe unter Leitung der Trainer Andreas Schwarz und Rudi Vogl eine koordinative Übungen, wie sie in der Sportflitzer SAG umgesetzt werden könnten.
Im nächsten Schritt werden nun Schulen und Vereine die möglichen Angebote gemeinsam erarbeiten.
Bericht und Foto PNP Sabine Süß


Bei der Auftaktveranstaltung in der Iggensbacher Schulturnhalle gaben Markus Steinhuber (6.v.r.), Rudi Vogl (3.v.r.), Skiverbands-Präsident MdL Martin Behringer (ab 8.v.r.), Bettina Schwarz von der Skiverbands-Geschäftsstelle, Landrat Bernd Sibler, Renate Wasmeier, Michael Häring und Stefan Swihota (2.v.l.) Einblick in das Pilotprojekt „Sportflitzer SAG“. – Foto: sas-medien
Hand-Augen-Koordination war bei den Übungen gefragt, die Rudi Vogl mit einer Schülergruppe zeigte. Lisa Ebner (vorne rechts) hatte keine Schwierigkeiten damit, ihrer Partnerin Hannah Preikschas einen Ball zuzuwerfen, während diese zeitgleich einen Reifen in Lisas Richtung warf. – Foto: sas-medien

